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Fütter- und Essprobleme im Kindesalter

  • Autorenbild: Karoline Pahsini
    Karoline Pahsini
  • 28. März 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Immer häufiger kommt es vor, dass bereits sehr junge Kinder, ja sogar Säuglinge nicht mehr essen können, wollen oder dürfen. Nach Corona sind die Inzidenzen noch mehr angestiegen.

Das kann für Eltern und alle anderen Beteiligten beängstigend und belastend sein.

Man geht davon aus, dass sich die Zahl an neuen Fällen sogar verdoppelt hat. Dies dürfte vor allem für jene Essstörungen im Jugendalter gelten. Wobei auch diese Störungsbilder sich immer früher bei den Kindern manifestieren. In der Praxis zeigen sich bereits 7-8 Jährige, die die Diagnosekriterien für ein Vollbild einer Anorexia Nervosa zeigen würden.


Bei den ganz Kleinen gibt es keine aktuellen Zahlen in dem Sinn, jedoch beschreiben einige Studien und div. Berichte, dass gerade nach der Pandemie ein Anstieg verzeichnet wurde.


Fütter- und Essauffälligkeiten kommen im Leben eines Kindes in ca. 25% der Fälle vor - damit kann es jedes 4. Kind betreffen. Eine amerikanische Forschungsgruppe rund um Chatoor verweist im Jahr 2009 darauf, dass bis zu 2% der Kinder sogar manifeste Ess- und Fütterstörungen ausbilden, die tw. mit starker Mangelernährung einhergehen. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass die Thematik sehr viele Familien und Fachrichtungen betrifft.


Essentwicklung ist immer individuell und die Fertigkeiten bilden sich bereits im Mutterleib aus. Die Ursachen für eine frühkindliche Ess- und Fütterstörung können vielseitig sein und sind vor allem mutlikausal. Es gibt damit nicht den einen Grund, der zur Ausprägung führt. Vielmehr gibt es viele verschiedene Ursachen, die eine Ess- bzw. Fütterproblematik begünstigen. Werden die Essprobleme immer größer und lebensbedrohlich muss im äußersten Fall eine Ernährungssonde temporär gelegt werden und ein adäquates Gedeihen sicher zu stellen.


Die Legung von Ernährungssonden nimmt seit ihren Anfängen in den 50er Jahren stetig zu.

Leider gibt es in Österreich dazu kein genaues Register. Leider gibt es bis heute keine wirklich einheitliche Klassifikation der verschiedenen Ess- und Fütterstörungen.


In einem rezenten publizierten Artikel schreibe ich mit einer Kollegin über die verschiedenen Ausprägungsformen der (früh-) kindlichen Ess- und Fütterproblematiken, die teilweise interaktionelle, regulative, sensorische sowie medizinische Ursachen haben können. Ebenso gibt der Bericht einen Einblick in die kindliche Essentwicklung und weist möglich therapeutische Behandlungsansätze auf. Es gibt Hilfe und wenn die Problematik früh erkannt und behandelt wird, ist die Chance auf Heilung größer.


Wenn Sie Interesse an dem Artikel oder Fragen zur Thematik haben, können Sie mir gerne eine Email schreiben.





Quelle:

Pahsini & Marinschek (2020). (Früh-)kindliche Ess- und Fütterstörungen. Psychologie in Österreich (2), S94-102.




 
 
 

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